Schultheaterproduktionen in Kooperation mit dem Schwanen

Seit es das Kulturhaus Schwanen gibt, also seit 2000, gibt es Schultheater im Haus. Nicht im Sinn lediglich von Gastspielen oder Vermietungen des Schwanensaals, sondern in dem einer Partnerschaft von Schulen und Schwanen zur Förderung der Theaterkultur an den Schulen der Stadt.

Die Schulen nutzen die räumlichen und technischen Möglichkeiten des Schwanen (Theatersaal und Probenräume, professionelle Technik) und vor allem den persönlichen Support durch unsere Bühnen-, Licht- und Tontechniker. Auch die größere und viel breitere Öffentlichkeit (und Öffentlichkeitsarbeit) im Schwanen ist für die Schüler ein wichtiges „Enzym“ ihrer Entwicklung. Wenn Schüler in dem, was sie freiwillig tun, ernstgenommen werden, wenn sie vollen und nicht halben Support („sind doch bloß Schüler“) vom Haus bekommen, in allen den Bereichen, die Profis bei Gastspielen erwarten, dann gehen auch sie in die vollen und geben alles. Was da plötzlich passiert, was es da dann für „Sprünge“ gibt, das ist jedes Mal, für alle Beteiligten, ein kleines Wunder.  

Der Schwanen, im Gegenzug, nutzt die Möglichkeiten der Schulen. Das größte Potential der Schulen sind die Schüler. Durch die Schulpflicht haben die Schulen zusammengenommen einen genauen Querschnitt der Bevölkerung als Schülerschaft. Dieses Potential ist für den Schwanen wichtig. Als Kulturanbieter muss man normalerweise mit einem ausgewählten Publikum leben, eben denen, die so offen sind, sich für unser Programm, welches man nicht wirklich als im großen Strom der gerade gängigen Kultur schwimmend bezeichnen kann, zu interessieren. Es wird jedoch immer wichtiger, dem Zusammenhalt der Gesellschaft Nahrung zu geben. Die je anderen, die nicht da sind, zu gewinnen. Diejenigen, die nur in die Oper, in klassische Konzerte und ins Staatstheater gehen oder die eher Hitkulturaffin sind. Auch Menschen mit einer Behinderung oder Lernschwäche, sozial Schwache oder in irgendeiner Weise Abgehängte, Menschen mit bi- oder multinationalen Biographien, um nur ein paar Bereiche möglichen Publikums zu benennen, sind im Publikum des Schwanen tendenziell unterrepräsentiert. „Come together, aber nicht im Seichten“, sollte das Motto von Kulturarbeit sein. Die allgemeine Schülerschaft als Akteure auf der Bühne und im Publikum zu haben heißt, einen sozialen Querschnitt in den Blick zu bekommen und damit auch integrierend, interkulturell und inklusiv wirken zu können.

Um das Ausmaß und Gewicht der Theater-Koproduktionen von Schulen und Schwanen zu verdeutlichen: Im Jahr 2000 gab es ein Schultheaterprojekt im Schwanen, im Jahr 2019 waren es sieben, Tendenz steigend. Im Schnitt gibt es im Haus pro Theaterstück 4 Endprobentage und 3 Aufführungen, das macht derzeit ca. 50 Tage Schultheaterarbeit im Jahr. Dazu kommen über das ganze Schuljahr hinweg kontinuierliche Proben des Saliergymnasiums in den Räumen des Schwanen. Und weiter der ebenfalls stetige Probenbetrieb des Café Babel Ensembles und dessen 6-8 Aufführungen pro Jahr. (An den Tagen, an denen im Saal keine Veranstaltungen oder Umbauten stattfinden, geht man mit den Proben „spontan“ auf die Bühne.)

Die Partner des Schwanen bei den Schultheaterproduktionen sind aktuell diese: Salier-Gymnasium (mit den drei Ensembles sag.a, Mélange und Literaturkurs-Ensemble), Salier-Realschule, Comeniusschule, Staufer-Gymnasium, Staufer-Realschule und Theatergruppe „Remskiesel“ (vorwiegend Erwachsene) der Kunstschule Unteres Remstal. Weitere Schulen sind bei Café Babel Projekten sporadisch dabei: Staufer-Gemeinschaftsschule, Friedensschule Neustadt und Salier Grund- und Werkrealschule.

Nächste Vorstellung

Aktuell finden keine Präsentationen von Theaterproduktionen im Schwanen statt