Vom Abschiednehmen und Loslassen
Musik & Lyrik mit dem "Anti von Klewitz Ensemble" und den Waiblinger Lyrikerinnen/Rezitatorinnen "HandvollReim"
Musik und Lyrik als Wegbegleiter und Trost
In Musik und Lyrik lässt sich leichter bewegen, was in funktionaler Sprache und
Zweckgedanken meist entgleitet. Schon der einfachen Formulierung eines "Zieles" (und sei es dieses: dem
Anfang und Ende, wie es zum Anfang kommt und wohin das Ende geht, also dem,
das unser Wissen und unser Forschen überschreitet, den ganz großen Schrecken
zu nehmen) wohnt das Scheitern inne. Es geht vielmehr um das Wahrnehmen von
etwas, das uns auf Schritt und Tritt immer schon begleitet.
Das
Abschiednehmen und Loslassen gehört zum Schwersten, was uns das Leben beschert.
Zu allen Zeiten hat es Menschen getrieben, diese Bescherung mit Worten
und Tönen zu begleiten. Hat es Dichter und Musiker zu wunderschönen und
anrührenden Versuchen inspiriert, Wehmut, Schmerz, Sehnsucht, Stille, Erfüllung
in Gedichte und Lieder zu fassen.
Wenn
diejenigen, die erstmal weiterleben dürfen, anfangen, in ihrer Angst vor dem Abschied auch die Begleiterin zu sehen, und jene, die gehen müssen, das Gefühl haben,
auch weiterhin mit anderen unterwegs zu sein, dann beginnt sich der Trost wie
eine Blüten- oder Neuschneedecke über alles scheinbar Disparate zu legen.
"Vom
Abschiednehmen und Loslassen" ist ein Versuch, dem Thema die Leichtigkeit
des Seins anzuverwandeln.
Madlen Wienert, Berenike Keppler-Rau und
Johanna Klara Kuppe sind das Ensemble "HandvollReim", das 2010 von
der zuletzt Genannten ins Leben gerufen wurde. Von „HandvollReim“ gibt es
inzwischen fünf Themen-Programme, meistens in Verbindung mit Live-Kalligraphie.
Auftritte in und um Waiblingen und Esslingen.
Anti von Klewitz, Sander Hoving, Jan von
Klewitz und Jens Piezunka machen unerhörte Balkan-, Swing- und Jazzmusik und
sind seit Jahren global unterwegs. Ihr einzigartiger Balkan Sound lebt nicht
zuletzt von der Rezeption traditioneller serbischer, kroatischer, ungarischer
und romanessprachiger Lieder. In ihnen sind die Themen Abschiednehmen und
Loslassen, Vergänglichkeit und Schönheit, tiefste Trauer und überbordende
Freude sehr präsent. Im neuen Programm „Vom krausen Leben“ werden neben
Rumi (in englischer Übertragung) erstmals deutschsprachige Texte verwendet –
Gedichte von Morgenstern, Trakl, Rilke, Lenau, von Eichendorff, von Platen,
Hölderlin und zwei von Anti von Klewitz selbst.
Die Hospizstiftung Rems-Murr-Kreis e.V.
Nicht-Sterben-zu-müssen
wäre natürlich eine prima Alternative.
Manch EineR lebt, als wäre Nicht-Sterben eine realistische Option.
Aber das ist es nicht.
Und
wenn dann der große Abschied spürbar naht, kann es eine große Erleichterung
sein, Menschen um sich zu haben, für die ein „gutes“ Sterben der ganz
natürliche Abschluss eines jeden Lebens ist und die wissen, dass „gut“- leben-bis-zum-Schluss
für jeden Menschen etwas ganz individuell Eigenes ist.
Das ist
es, was haupt- und ehrenamtliche Sterbebegleiter wollen: Sterbenden Gut-tun
durch ihre Gegenwart. Im Rems-Murr-Kreis sind es an die 150 Personen, die (ganz
überwiegend im Ehrenamt) Menschen auf ihrer letzten Wegstrecke vor dem Tod
begleiten: Zuhause, im Pflegeheim oder im Krankenhaus – wo auch immer Schicksal
und Krankheitsgeschichte eine unheilbar kranke Person eben hinführen: Sie gehen
mit, halten mit aus, sind da.
Und
wenn gar nichts mehr geht, ist die Aufnahme ins Stationäre Hospiz möglich: Freundliche
Pflegekräfte rund um die Uhr, beste Schmerztherapie und individuelle Betreuung
erwarten dort den sterbenden Menschen und – das ist ganz wichtig! – seine An-
und Zugehörigen.
Die Hospizstiftung
Rems-Murr-Kreis e. V. betreibt das Stationäre Hospiz und bereitet ehrenamtliche
Mitarbeiter überall im Rems-Murr-Kreis auf ihr schwieriges und schönes(!)
Ehrenamt vor.
Das Forum Mitte Waiblingen
Das
Forum Mitte ist eine Begegnungsstätte, in der sich Menschen verschiedenen
Alters treffen können. Besonders richtet es sich dabei an ältere Menschen, um
einer drohenden Vereinzelung entgegenzuwirken und ihnen ein Angebot zur
Begegnung, Bildung und Kultur zu machen.
Es
liegt einerseits nahe, sich gerade hier mit dem Thema Tod und Abschied zu
beschäftigen. Andererseits kommen viele Menschen ins Forum Mitte, weil sie den
Gedanken an die eigene Vergänglichkeit oder die eines geliebten Menschen etwas
entgegensetzen möchten. Beide
Möglichkeiten – sich damit zu beschäftigen, oder die Gedanken an Tod und
Vergänglichkeit bewusst beiseite zu lassen - haben ihre Berechtigung und
vielleicht auch ihre je eigene Zeit. Das beginnende Frühjahr ist jedenfalls
eine gute Zeit, sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen. Die Veränderungen in der Natur führen uns unsere
eigene Vergänglichkeit vor Augen und
gleichzeitig sind aber auch Aufbruch und Hoffnung zu spüren. Gerne kooperieren
wir deshalb mit dem Kulturhaus Schwanen und der Hospizstiftung bei der
Veranstaltung am 17. März.
Eine
andere, mit dem Thema zusammenhängende Frage berührt das Forum Mitte mit seinen
Programmangeboten, nämlich: „Wie wollen wir alt werden?“ Am besten lässt sich eine
Antwort vielleicht in der Formel zusammenfassen: „Alt werden dürfen und dabei jung, wach und
neugierig bleiben“ In diesem Sinne lädt das Forum Mitte das ganze
Jahr über herzlich zu vielfältigen Veranstaltungen, Kursen und
Begegnungsmöglichkeiten ein.
Dienstag, 14.03.2017 20:00 Uhr
Vom Abschiednehmen und Loslassen
Musik & Lyrik mit dem "Anti von Klewitz Ensemble" und den Waiblinger Lyrikerinnen/Rezitatorinnen "HandvollReim"
Eintritt (nur Sitzplätze):
VVK 17.50 / erm. 14.20 (inkl. Geb.) // AK 19.- / erm. 16.-
Karten:
online (s.u.) und an allen VVK-Stellen (reservix)
Reservierung Abendkasse (AK-Preis):
07151-5001-1674